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Ausschreibung

der Peter-Gerdsen-Stiftung
zum Essaypreis 2026

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Die Peter-Gerdsen-Stiftung lädt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Forschende aller Bereiche ohne Altersbegrenzung dazu ein, sich am Essaywettbewerb der Stiftung zu beteiligen. Die Essays dienen zur Förderung des persönlichen Erfolges sowie der Vernetzung und Entwicklung unserer Gesellschaft.

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Der Preis wird für innovative Ideen und ungewohnte Perspektiven vergeben, die einen Fortschritt im denkenden Handeln der Gesellschaft bedeuten. Mit diesem Wettbewerb nimmt die Peter-Gerdsen-Stiftung im Sinne des Stifters ihren gesellschaftlichen Auftrag wahr, einen theoretischen wie praktischen Beitrag zu einem dialogischen Austausch und offenen Zusammenleben von Menschen und Kulturen zu leisten.

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Die Essayfrage 2026 befasst sich mit dem Thema ›Mensch und Geschichte‹. Geschichte als Machtfeld ist kein Gebiet der Intersubjektivität im Sinne einer neutralen Abbildung von Fakten, sondern ein Prozess mit diversen Selektionen, Deutungen und Erzählungen. Das, was wirklich geschieht, unterliegt einer unendlichen Hermeneutik und ist häufig mit Antagonismen verbunden. Geschichte ist eine Narration, der die Auswahl einer bestimmten Perspektive inhärent ist. Macht entscheidet darüber, welche Narrative verstetigt und gelehrt werden dürfen. Dieser Antagonismus wird deutlich, wenn wir die Sieger- und Verliererperspektive der Historiographie in ihrer Mannigfaltigkeit in Augenschein nehmen. Während Erstere die eigene Sichtweise als ›offiziell‹ kanonisiert, entwickelt Letztere häufig Gegen-Narrative oder subalterne Erinnerungen, die im Schatten bleiben.

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Die Komplexität dieser Überlegungen wirft Fragen auf: Was ist Geschichte? Was macht Geschichte mit dem Bewusstsein des Menschen und was machen Menschen mit der Geschichte? Wie viele Erinnerungskulturen unterscheiden sich voneinander? Wer bestimmt, welches Narrativ richtig oder falsch ist? Was geschieht, wenn Narrative sich verabsolutieren und exklusivistisch verhalten? Welche Auswirkungen haben solche Narrative auf die Wahrnehmung der Historiographie der Philosophie und andere Wissenschaften wie Medizin, Mathematik oder Literatur? Welche Möglichkeiten gibt es, um ein ausgewogenes Konzept der Geschichtsschreibung zu konzipieren? Welche methodische Auswahl erschließt ein offenes Konzept der Historiographie und welche Hindernisse gibt es, die zu überwinden wären? Was geschieht, wenn wir einen Dialog zwischen Narrativen herstellen und historisierte Geschichten bewusst als Konstrukte deklarieren? Wie sieht eine solche Geschichtswahrnehmung aus und welche Voraussetzungen spricht sie an, um ein geteiltes Geschichtsbewusstsein zu entwickeln?

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Von den Bewerbenden wird erwartet, ihr Essay fundiert, ausdrucksstark und anschaulich zu verfassen.

 

Der Umfang beträgt 28.000 bis 30.000 Zeichen incl. Leerzeichen. Er ist in der Schrift ›Book Antiqua‹ zu verfassen, Schriftgröße 11, Zeilenabstand 1,5. Dem Essay sind eine 15-zeilige Zusammenfassung und acht Schlüsselbegriffe voranzustellen. Der Hauptteil muss mit mindestens fünf unnummerierten Zwischenüberschriften versehen sein. Der Essay endet mit einem etwa 10-zeiligen Fazit. Diesem folgt die Liste der zitierten Literatur und eine etwa 15-zeilige Kurzbiographie mit Korrespondenzadresse.

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Ihr Essay ist in ausgedruckter Form spätestens bis 15. September 2026 an die folgende Adresse zu richten: Peter-Gerdsen-Stiftung, zu Hd. Prof. Dr. Dr. h.c. Hamid R. Braun, Hülterweg 4, 54295 Trier.

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Die Sieger erhalten folgende Essaypreise:

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  1. Erstpreis: 2.000 Euro

  2. Zweitpreis: 1.200 Euro

 

Die Preise werden im Rahmen einer Feierstunde in den Räumen der Peter-Gerdsen-Stiftung in Trier überreicht, in deren Verlauf beide Preisträger die Eckpunkte ihrer Essays darstellen und eine entsprechende Würdigung erhalten. Die Essays sind ausschließlich für das ›Jahrbuch des Denkens‹ – ›Zeitschrift der deutschen Kultur‹ zu verfassen, die jährlich von der Stiftung herausgegeben wird.

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Die Jury für die Auswahl der Preistragenden besteht aus dem Stifter und der Leitung der Peter-Gerdsen-Stiftung.

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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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